E-Mail-Schwemme

Als ich heute meinen Mail-Account nach drei Wochen Abwesenheit öffnete – oh Graus – waren dort 13.534 Mails. Davon konnte ich neunzig Prozent direkt und schnell ablegen.
Die restlichen zehn Prozent muss ich leider lesen. Das ist kein Witz. Das ist brutal. Zweihundert habe ich heute gelesen und einsortiert. Weitere einhundertfünfzig konnte ich nach dem Lesen löschen. Einen „gewissen“ Überblick habe ich mir verschafft. Die wichtigsten Absender habe ich als Erstes gelesen. Die wichtigsten Betreff-Zeilen auch.

Das nenne ich Schadensbegrenzung.

Dann habe ich den Flurfunk abgehört, das Wichtige steht nie in den Mails. Ist leider so.

Eine Verabredung für morgen getroffen, eine Quelle, die mich auf den neuesten Stand bringt.

Bringen kann.

Die Stimmung ist gereizt. Budget-Saison. Kommunikation findet nur noch sehr minimalistisch statt. Und dann wäre da noch das Tagesgeschäft, was uns heute überwältigt hat.

Montage sind Montage sind Montage und bleiben Montage. Zehn Stunden Job. Zwei Stunden zu viel.

Aber ich bin zurück in der Arbeitswelt.

Hatte Schwierigkeiten, so viele Menschen auf einem Haufen zu ertragen, morgen wirds besser. Garantiert.

Und ein Erfolg zeichnet sich bereits ab, die Software-Entwickler in unserem Haus haben ganze Arbeit geleistet und
e n d l i c h ein Teil-Projekt angefasst, was meine Position stärkt, was „mein“ Produkt stärkt. Werde morgen bei denen vorbeigehen und sie verbal knutschen.

Denn auch mit der Motivation haben sie es bei uns nicht immer so. Das Erste, was ich heute gehört habe, war ein Anranzer von meiner Chefin, dass sie gar nicht gemerkt hat, wann ich gekommen bin. „Du hast telefoniert, da konnte ich nicht stören.“

Dann noch ein Gutschein für Dussmann und ein riesiger Blumenstrauß - nachträglich zum Geburtstag. Diesmal mit Geschmack. Unangenehm war es mir trotzdem.

Der Personalchef wird mir wohl nächstes Jahr Kakteen bestellen oder Disteln oder – oder – oder.

Nach fünfzehn Stunden gehe ich jetzt ganz offiziell offline.

Einen schönen Abend noch!

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